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Bayerische Staatsbibliothek und Google feiern zehn Jahre Digitalisierung historischer Werke



München, 5. Oktober 2017 ‒ Es ist ein Meilenstein der Digitalisierung und Prototyp einer „Public-Private-Partnership“. Die Kooperation der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) mit Google zur Digitalisierung historischer Drucke feiert in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag. Zum Jubiläum hat die BSB nun kurz vor Start der Frankfurter Buchmesse eine eigene Online-Ausstellung auf Google Arts & Culture veröffentlicht („Bücher ins Netz“). In Videos, Illustrationen und Texten werden Hintergründe und Höhepunkte des Digitalsierungsprojektes vorgestellt. Insgesamt hat Google in der vergangenen Dekade über 1,9 Millionen Titel (z. B. Bücher, Karten oder Zeitschriften) aus den Beständen der BSB digital eingelesen und im Internet weltweit zugänglich gemacht. Inklusive der hauseigenen Digitalisierung, die seit 1997 durch die BSB im eigenen Scanzentrum durchgeführt wird, wurden insgesamt schon über 2 Millionen Titel erfasst.

2008 begann nach Vorbereitung der Produktion die eigentliche Digitalisierung mit Google – mit der „Acta Bohemica“. Das Buch über die Geschichte des Königreichs Böhmen Anfang des 17. Jahrhunderts zählt zu den ersten von Google digitalisierten Werken. In den Folgejahren wurden die urheberrechtsfreien Bestände der BSB hauptsächlich vom 17. bis Ende des 19. Jahrhunderts systematisch erfasst. Dazu zählen zahlreiche Erstausgaben deutscher Klassiker ‒ von Goethes „Leiden des jungen Werthers“ bis Heines „Deutschland. Ein Wintermärchen“. Neben der BSB in München wurden sukzessive auch ihr nachgeordnete regionale Staatliche Bibliotheken in Bayern in das Projekt einbezogen. Inzwischen beträgt das Datenvolumen der erfassten Titel über 800 Terabyte.

Auch die Nutzerzahlen sind beachtlich: Im vergangenen halben Jahr wurden die digitalisierten Titel nur über die Google Buchsuche allein bereits über 2,8 Millionen Mal online aufgerufen. Zu den beliebtesten Büchern zählten dabei das Amts- und Intelligenzblatt des Königlich Bayerischen Rheinkreises (1836) und das Intelligenzblatt des Rheinkreises (1827) mit jeweils rund 150.000 Abrufen sowie das Königlich bayerische Amts- und Intelligenzblatt für die Pfalz (1842) mit über 146.000 Abrufen.

Von allen Digitalisaten, die Google auf eigene Kosten erstellt, erhält die BSB gleichwertige Kopien zur freien Verwendung. Diese sind über den Bibliothekskatalog OPACplus, die Digitalen Sammlungen der Bibliothek und die Google Buchsuche verfügbar. Die erfassten Bände fließen auch in die Deutsche Digitale Bibliothek sowie deren europäisches Pendant Europeana ein. Aktuell gehen rund 90 Prozent der aus Deutschland stammenden Texte des 15. bis 18. Jahrhunderts in der Europeana auf die BSB und damit zu großen Teilen auf das Google-Projekt zurück.

Neben der reinen Digitalisierung und der kontinuierlichen Online-Bereitstellung der Digitalisate entwickelte die BSB im Rahmen der Partnerschaft neue Dienste für die Forschung. So können über 440.000 Titel aus dem 19. Jahrhundert über den Bibliothekskatalog OPACplus auch im Volltext durchsucht und zur Lektüre angezeigt werden. Der Service soll schrittweise auf hunderttausende Titel des 17. und 18. Jahrhunderts ausgeweitet werden. Des Weiteren entstanden Plattformen für quantitative Textanalysen, virtuelle Forschungsumgebungen oder eine Software zur Bildähnlichkeitssuche. Neuestes Projekt ist das frei zugängliche Zeitungsportal „digipress“ für urheberrechtsfreie historische Zeitungen.

Statements:

Klaus Ceynowa, Generaldirektor der BSB: „Die Digitalisierung weiter Teile unserer Sammlungen durch Google einerseits und unser Münchener Digitalisierungszentrum andererseits ist für uns kein Selbstzweck. Sie bietet uns die Möglichkeit, vielfältige, oft sehr spezifische Dienste für die Wissenschaft aufzusetzen ‒ insbesondere für die Digital Humanities. 'Content in Context' ist dabei unser Mantra ‒ und Google hat ganz wesentlichen Anteil daran, dass wir ihm gerecht werden können!“

Ben Bunnell, Manager Book Search Library Partnerships, Google: „Als wir diese Zusammenarbeit im Jahr 2007 starteten, war Google noch nicht einmal zehn Jahre alt, während die Bayerische Staatsbibliothek bereits auf fast fünf Jahrhunderte Geschichte zurück blickte. Wir sind begeistert von unserem gemeinsamen Erfolg und stolz darauf, dass wir helfen konnten, einen so wichtigen Teil von Deutschlands und Europas kulturellem Erbe zu bewahren. All diese historischen Dokumente für Menschen rund um den Globus zugänglich zu machen und für künftige Generationen zu erhalten, ist eine großartige Aufgabe. Wir gratulieren unseren Partnern bei der BSB zu ihrer Weitsicht und ihrem Innovationsgeist, wodurch sie dieses Projekt möglich gemacht haben.“


Über die Bayerische Staatsbibliothek
Die Bayerische Staatsbibliothek, gegründet 1558 durch Herzog Albrecht V., genießt als internationale Forschungsbibliothek Weltrang. Mit mehr als 10 Millionen Bänden, rund 61.000 laufenden Zeitschriften in elektronischer und gedruckter Form und ca. 130.000 Handschriften gehört die Bibliothek zu den bedeutendsten Wissenszentren und Gedächtnisinstitutionen der Welt. Mit 1,2 Millionen digitalisierten Werken verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen Datenbestand aller deutschen Bibliotheken. Die Bibliothek bietet vielfältige Dienste im Bereich innovativer digitaler Nutzungsszenarien an.

Über Google
Die Mission von Google ist es, die Informationen der Welt zu organisieren sowie universell zugänglich und nutzbar zu machen. Mit seinen Diensten und Plattformen wie der Suche, Maps, Gmail, Android, Play, Chrome und YouTube spielt Google eine wichtige Rolle im Alltag von Milliarden von Menschen und hat sich zu einem der bekanntesten Unternehmen der Welt entwickelt. Google ist eine Tochtergesellschaft von Alphabet Inc.

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